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2002 Ways to Wed prangte in blauen Buchstaben auf dem Umschlag.
 Ein komischer Zufall." Chance legte den Ratgeber auf den Tisch.  Du lehnst meinen
Heiratsantrag strikt ab und entpuppst dich dann als Frau, die verzweifelt einen Ehemann
sucht."
 Nein, ich suche nicht!" widersprach sie heftig. Nun, vielleicht schon. Aber nur, weil sie
sich sehnlichst Kinder wünschte und bald welche bekommen musste.  Deine Schwester und
Phoebe haben es mir geschenkt, als sie mich verkuppeln wollten."
 Kann ich es mir ausleihen?" bat er.  Weißt du, bevor eine Scheidungssache beim
Gericht landet, machen wir immer einen Schlichtungsversuch. Beide Parteien machen sich
mit der Sicht der anderen Seite vertraut. Uns hilft es, die Verhandlung vorzubereiten. Dafür
könnte das Buch nützlich sein."
 Du willst dich damit also auf deine Verteidigung vorbereiten?"
Er lachte.  So ungefähr."
Daisy zog ihm das Buch aus den Händen.  Kauf dir dein eigenes Exemplar."
 Um diesen Unsinn zu unterstützen?" Offenbar scherzte er nur.  Also, ich habe ein paar
Kapitel durchgeblättert und fand sie sehr anregend."
 Und? Hast du etwas gelernt?" Daisy nahm sich eine Tasse, gab einen Teebeutel hinein
und goss Wasser auf.
 Ich habe gelernt, dass ich dich nicht ausnutzen soll", antwortete Chance.  Und dass dein
erster Eindruck auf mich nachhaltig war. Ich habe außerdem gelernt, dass du mich heiraten
solltest, weil es nicht dasselbe ist, wenn man nur gemeinsam in einer Wohnung lebt."
Machte er wieder nur Witze? Daisy zweifelte nicht an der Ernsthaftigkeit seines Antrags.
Aber sie hatten zu wenig Gemeinsamkeiten, wenn man von ihrem ungeborenen Kind einmal
absah.
In den vergangenen Wochen hatte sie sich daran gewöhnt, dass Chance in ihrer Nähe
war. In den Nächten, die er nicht bei ihr in der Wohnung verbrachte, war sie unruhig hin-
und hergelaufen.
 Mir gefällt es, wie es im Moment zwischen uns läuft. Ich bin wirklich glücklich", log
Daisy.  Übrigens, im ,Prickly Pear' gibt es heute Abend ein Menü rund um die Kartoffel.
Wollen wir hingehen?"
 Klar. Oh warte mal." Chance biss in seinen Toast.  Ich muss für die Verhandlung
morgen Vormittag noch einige Akten studieren. Ein komplizierter Sorgerechtsfall."
 Warum ist es kompliziert, wenn ich fragen darf? Oder ist das dein Anwaltsgeheimnis?"
 Einzelheiten kann ich dir nicht verraten", meinte Chance.  Der Vater, ein prominenter
Mann, will das Sorgerecht für seine beiden Kinder. Er tut alles, damit seine Frau in der
Öffentlichkeit als unverantwortlich dasteht. Dabei kennt er noch nicht einmal die Freunde
seiner Kinder oder ihr Lieblingsessen. Er lacht höhnisch, wenn sein Sohn beim
Fußballspielen den Ball verliert, und hat seine Tochter einmal zu Tränen gedemütigt, als sie
bei einer Tanzaufführung im Kindergarten aus dem Takt geriet. Dabei ist sie erst fünf Jahre
alt."
 Dann geh, und bereite dich gut vor", meinte Daisy versöhnlich.  Du musst unbedingt
gewinnen."
Eine halbe Stunde später stand er mit seiner kleinen Reisetasche im Flur und
verabschiedete sich von Daisy mit einem Kuss auf die Wange. Sie drehte den Kopf zur
Seite, bevor sein Kuss auf ihrem Mund landen konnte.
 Wir sehen uns erst am Dienstag", sagte Chance.
 Viel Glück bei der Verhandlung", erwiderte Daisy. Es klang sehr unpersönlich, aber ihr
fiel nichts Besseres ein.
In Wahrheit würde sie ihn vermissen. Sie vermisste ihn schon, kaum dass die Tür hinter
ihm ins Schloss gefallen war.
Daisy traf sich mit Elise und Phoebe im  Prickly Pear".
 Wir müssen über den Hochzeitsempfang reden", meinte Elise, nachdem alle drei bestellt
hatten.  Vor allem über die Musik."
 Ich dachte, du hast eine Band engagiert", sagte Daisy.
 Ja, schon, aber ich muss trotzdem ein paar Songs aussuchen. Besonders für den ersten
Tanz", antwortete Elise.  Solche Dinge überlässt man besser nicht der Band. Sonst spielen
die irgendwas Blödes zum Auftakt und der Tanz ist gelaufen."
 Ich weiß, welchen Song sie auf meiner Hochzeit spielen sollen", platzte Daisy heraus.
 ,Ein zauberhafter Abend'. So hat schließlich alles angefangen." Sie unterbrach sich, als ihr
bewusst wurde, was sie da gerade sagte.  Ich meine, wenn Chance und ich jemals heiraten
sollten, was sehr unwahrscheinlich ist."
 Klingt, ganz danach, als würde ich bald eine Schwägerin bekommen." Elise schien
glücklich.  Du wärst meine erste und einzige Schwägerin. Ich habe schließlich nur einen
Bruder."
 Ich fürchte, du musst die Brautjungfer sein", meinte Daisy lächelnd. Dann sah sie
entsetzt drein.  Ach, du liebe Güte. Sechs Schwestern. Hoffentlich wollen sie nicht alle
Brautjungfer sein. Oder?"
 Nein, bestimmt nicht. Sie sind schließlich auch nicht meine Brautjungfern. Warum dann
bei Chance?"
 Sind sie deshalb eigentlich wütend?" erkundigte Phoebe sich.
 Nein, erleichtert", erklärte Elise.  Sie haben ihre eigenen Hochzeiten hinter sich
gebracht und die all ihrer Schwestern. Langsam sind sie es Leid, immerzu Kleider für ihren
Auftritt als Brautjungfer zu kaufen und sie dann für die nächsten Jahre in den Schrank zu
hängen."
Während ihre Freundinnen sich angeregt über Brautkleider und Hochzeitsmusik
unterhielten, hing Daisy weiter ihren Träumen nach. Unwillkürlich musste sie sich
vorstellen, wie Chance vor dem Altar stand und auf sie wartete. Dann würde er sich
umdrehen und ihr zulächeln, während sie am Arm ihrer Mutter durch die Kirche schritt.
Nur für ihn hätte sie Augen. Für seinen warmen und freundlichen Blick. Ein Playboy, der
sich in sie verliebt hatte. Ein gezähmter Zugvogel.
 Deine Schinkenkartoffeln müssen Drogen enthalten." Phoebes Stimme drang in ihre
Tagträume.  Du machst ein ziemlich dämliches Gesicht."
 Sie guckt nicht dämlich", widersprach Elise.  Sie ist verliebt."
 Bin ich nicht!"
Wie auf Befehl durchwühlten die beiden Freundinnen ihre Handtaschen, zogen einen
kleinen Spiegel hervor und hielten ihn Daisy vor das Gesicht. Sie musste sich ansehen.
Gerötete Wangen. Glänzende Augen. Die Lippen leicht geöffnet.
 Das passiert mir immer bei Kartoffeln", erklärte Daisy grinsend.
Die Taschenspiegel schlössen sich gleichzeitig.  Ja, klar", kommentierte Phoebe.
Den Rest des Abends verfolgte Daisy schweigend das Gespräch ihrer Freundinnen. Es
war ihr peinlich, dass sie bei ihrer heimlichen Träumerei ertappt worden war, besonders,
weil beide wussten, wer der Held ihrer Fantasiespiele war.
Trotzdem, sie war nicht verliebt. Sie mochte Chance sehr. Sex mit ihm war wirklich
fantastisch gewesen, aber bisher war es ihr doch ohne Probleme gelungen, der Versuchung
zu widerstehen, oder?
Vielleicht bin ich dabei, mich zu verlieben, entschied Daisy schließlich. Doch es war
immer noch Zeit genug, sich zurückzuziehen, wenn sie es wollte.
Am Montagmorgen eilte sie in die Galerie. Seit sie die erste Karikatur verkauft hatte, [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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