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schickte.« Wie aufs Stichwort wurde der Egel hereingerollt.
»Großartig. Kommen Sie, Coypu, schaffen Sie mich und das
Ding auf fünf Minuten vor Null, dann kann ich endlich aus
diesem Anzug raus. Übrigens bei der ersten Ankunft haben Sie
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eine Stunde falsch gelegen, diesmal erwarte ich eine bessere
Zielpelung.«
Coypu brummelte vor sich hin, während er die Einstellung
vornahm; dann klammerte ich mich an der langen weißen
Außenhülle des Egels fest und sauste wieder los. Das Drehbuch
war mit dem ersten identisch, nur spielte ich diesmal die andere
Rolle. Als ich von meinem zweiten Ausflug zurückkehrte, hatte
ich zunächst von der Zeitreiserei genug und wünschte mir nichts
sehnlicher als ein reichhaltiges Essen mit einer kleinen Flasche
Wein und einem weichen Bett hinterher. Ich bekam meinen
Wunsch erfüllt und auch ausreichend Zeit, um das alles zu
genießen, denn es verging fast eine Woche, ehe ein Bericht des
Raumfalten-Egels eintraf. Ich war gerade bei Inskipp, als die
Meldung kam, und er absolvierte ein gewisses Pensum an
Augenrollen und Aufdas-Blattstarren, als könne wiederholte
Lektüre den Text ändern.
»Unmöglich!« sagte er schließlich.
»Das gefällt mir so sehr an Ihnen, Inskipp - Sie sind immer
optimistisch.« Ich entriß seinen feuchten Fingern das Blatt und
las den Text selber, dann überprüfte ich die Koordinaten auf der
Karte hinter seinem Tisch. Er hatte recht. Beinahe.
Der Raumfalten-Egel hatte gut gearbeitet. Ich hatte das Ding
rechtzeitig abgeschossen, und es hatte sich auf den
Satellitenfresser gestürzt und sich daran festgeklammert - was
immer das unbekannte Gebilde sein mochte. Beide waren
zusammen in den Faltenraum gesaust, wo der Egel am Ball
blieb, bis alles ins normale All zurückkehrte. Selbst mehrere
Sprünge hätten nichts ausgemacht der Egel war darauf
programmiert, dem Wild auf der Ferse zu bleiben, bis es eine
Atmosphäre oder die Masse eines Planeten oder einer
Raumstation ortete. In dem Augenblick hatte es sich gelöst und
war fortgetrieben; das Gerät war völlig unmetallisch und
praktisch nicht zu orten. Am Ziel angekommen, hatte es sich mit
chemischem Raketenantrieb aus der Umgebung des
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ankommenden Objektes gelöst, während es nach einem
Signalstrahl der Liga suchte. Sobald es den nächsten auffing,
war es durch den Faltenraum dorthin gesprungen und hatte sich
bemerkbar gemacht. Natürlich hatte der Egel bei seiner Ankunft
im Zielgebiet in allen Richtungen Aufnahmen gemacht. In
diesen Sekunden waren die Computer munter dabei, die
Sternenbilder durchzukauen und den Koordinatenpunkt zu
bestimmen, von dem aus die Fotos gemacht worden waren. Nur
war die Antwort, die sie uns jetzt lieferten, ummöglich.
»Oder zumindest sehr unwahrscheinlich«, sagte ich und
klopfte auf die Karte. »Wenn der Standpunkt allerdings stimmt,
habe ich das unangenehme Gefühl, daß wir auf Schwierigkeiten
zusteuern.«
»Sie halten es also nicht für Zufall, daß gerade die Admiräle
entführt wurden?«
»Haha!«
»Mit der Antwort hatte ich fast gerechnet.«
Um unser Problem zu verstehen, müssen Sie sich einen
Augenblick die physikalische Beschaffenheit unserer Galaxis
vor Augen führen. Ja, ich weiß, das ist trockenes Zeug, für das
sich am ehesten Astrophysiker und andere Langweiler
interessieren. Aber eine Erklärung ist erforderlich. Um es Ihnen
einfach zu machen: stellen Sie sich die Galaxis in der Form
eines Seesterns vor. Das Bild stimmt in Wirklichkeit nicht, aber
es reicht für so simple Erklärungen. Die Auswüchse und die
Mitte des Seesterns sind Sternengruppen, mit etlichen anderen
Sternen zwischen den Ausläufern, mit Staubwolken und
Gasmolekülen und so. Ich hoffe, ich habe Sie nicht schon
hoffnungslos verwirrt, ich weiß ja selbst schon kaum weiter.
Wie dem auch sei, die Sterne der Liga befinden sich jedenfalls
ausnahmslos in einem Ausläufer, der sich nach oben richtet. Ein
paar andere erforschte Sonnen liegen nahe der Mitte, ein paar
auch in den Armen links und rechts. Begriffen? Okay. Wie es im
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Augenblick aussah, kam unser zahnbewehrter Satellitenfresser
aus dem Ausläufer links unten.
Na, warum nicht, könnten Sie jetzt fragen, gehört doch alles
zur selben Galaxis. Nun, oho, gebe ich zurück. Es ist aber ein
Teil der Galaxis, in dem wir nie gewesen sind, den wir nie
erforscht haben, mit dem wir nie Kontakt hatten. Dort unten gibt
es keine bewohnten Planeten.
Zumindest nicht von Menschen bewohnte. In den vielen
Jahrtausenden, die die Menschheit nun schon in der Galaxis
herumflitzt, haben wir keine andere intelligente Lebensform
gefunden. Wir sind auf Spuren längst untergegangener
Zivilisationen gestoßen, doch davon trennen uns Millionen von
Jahren. In der Zeit der kolonialen Expansion, während des
Stellaren Reiches, während der Feudalen Verdummung, zogen
Schiffe in alle Richtungen. Dann kam der Zusammenbruch und
die Auflösung der Kommunikation mit einer Dauer von vielen
tausend Jahren. Diese Periode liegt nun allmählich hinter uns.
Wir kommen in Berührung mit Welten in allen möglichen
Stadien der Zivilisation - oder des Mangels an derselben. Doch
wir expandieren nicht mehr. Vielleicht werden wir das eines
Tages wieder tun, doch zunächst ist die Liga noch voll damit
beschäftigt, die Bruchstücke der ersten Expansion
aufzusammeln und zusammenzukitten.
Nur schien sich hier etwas Neues anzubahnen.
»Was werden Sie tun?« wollte Inskipp wissen.
»Ich l Nichts - ich sehe Ihnen höchstens zu, wie Sie Befehle
geben, diese interessante Situation zu erkunden.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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